Ein Wiegenlied für die Welt
Auf den Spuren des weltberühmten Weihnachtsliedes
StilleNacht
Franz Xaver Gruber schien die Tiefe dieser Worte auf Anhieb zu erfassen: Er komponierte ein Lied im wiegenden Siciliano-Rhythmus. Ein Wiegenlied für das neugeborene Jesuskind. Ein Wiegenlied für uns alle. Ein Lied, in dem sich jeder von uns wiederfinden kann. Sich geborgen und aufgehoben fühlt. Der Bekanntheitsgrad des Liedes mag wie ein Wunder anmuten, aber es ist keines. Das Lied ist ein Geniestreich!
Und so gelang auch die Verbreitung durch die Tiroler Nationalsänger: Vom Zillertal nach Europa, von Europa nach Amerika, Russland und über Missionare in die ganze Welt. Wo immer das Lied gesungen wurde, ließ es die Menschen aufhorchen. Grade so, als verfüge es über einen geheimen Schlüssel zu den Herzen und Seelen. Auch wenn seine Herkunft nicht immer klar war, ging es als kulturelles Erbe nie verloren. Ganz im Gegenteil: Es gilt mittlerweile als Weltfriedenslied und ist nationales UNESCO-Weltkulturerbe.

Ein Musikstück ohne Ablaufdatum
Das Lied ist längst ein „Welthit“, auch wenn es nicht gerne als solcher bezeichnet wird: Es gibt kaum einen Weltstar, der das Lied nicht irgendwann einmal in seiner musikalischen Karriere interpretiert und aufgenommen hat. Es ist ein Bestseller. Ein Selbstläufer. Man hört sich niemals ab, vielleicht weil es einer ganz bestimmten Zeit im Jahr vorbehalten ist: Der Vorweihnachtszeit, dem Advent und dem Heiligen Abend. Es ist die Zeit, in der wir uns wieder auf das Wesentliche besinnen möchten: Auf die Familie und das friedvolle Miteinander. Auf die Schlichtheit und den wahren Sinn des Lebens. All das spiegelt sich in „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ und so scheint es zeitlos modern.
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